Einführung in die therapeutische Arbeit mit Bindungsverletzungen
Bindung verstehen

Dieses Einführungsseminar vermittelt Grundlagen zu Bindungsdynamiken sowie erste Einblicke in körperorientierte Zugänge zur Begleitung von Bindungsverletzungen. Im Mittelpunkt stehen Präsenz, Empathie und ein tieferes Verständnis für Ko-Regulation und das Nervensystem.
Seminarbeschreibung
Das Einführungsseminar gibt den Teilnehmenden die Möglichkeit, einen Einstieg zur Theorie und Praxis der therapeutische Arbeit mit Bindungsverletzungen.
Frühe Prägungen und ihre Wirkung
Wie wir uns als Erwachsene zugehörig fühlen und Vertrauen zu uns selbst und anderen Menschen haben, ist ein Spiegel dafür, wie viel Sicherheit und Ko-Regulation in den frühen Entwicklungsphasen vorhanden war.
Konnte ein eigener Rhythmus entstehen – oder musste das Innere des Säuglings in Erstarrung, Wachsamkeit (Vigilanz) oder Dissoziation gehen?
Ressourcen für Beziehung und Heilung
Präsenz, Empathie, klare Berührung, Raum und Respekt ermöglichen das Hinschauen auf Verwundungen in der Bindungsdynamik und die Heilung alter Verletzungen. Narben können bleiben – doch sie dürfen behutsame Beachtung finden. Ein erwachsenes Verständnis für die damalige Zeit und die entstandenen Wunden kann möglicherweise entstehen.
Körper und Nervensystem einbeziehen
Die Fortbildung bezieht das Nervensystem – teilweise mit direkter Berührung – als Dimension der Aufarbeitung von Bindungsverletzungen mit ein.
Dieser Ansatz nimmt Bezug auf:
- vorgeburtliches Trauma
- Geburtstrauma
- Schocktrauma
- entwicklungsgeschichtliches Trauma
Inhalte
- Was ist Bindung im positiven Sinne?
- Welche Schwierigkeiten entstehen aus nicht adäquater Bindung?
- Was bedeutet das im Heranwachsen und späteren Erwachsenenleben – bezogen auf Gefühle, Gebärden, Haltung, Sprache, Abwenden oder Zuwenden?
- Die Theorie von John Bowlby: sichere, vermeidende, ambivalente und desorganisierte Bindung
- Das Konzept von „gesunder Abhängigkeit“, die letztlich zu gesunder Autonomie führt
- Wie zeigen sich diese Dynamiken in Kindheit, Jugend, Freundschaft, Partnerschaft, Beruf – in Stärken und Schwächen?
- Welche Sprache ist im Kontakt angemessen?
- Die Polyvagaltheorie nach Stephen Porges – in Bezug auf gesunde Bindung oder deren Pathologien
- Erforschung in Kleingruppen
- Demositzung der Dozentin
Zielgruppe
Diese Fortbildung richtet sich an Menschen, die Kinder, Jugendliche oder Erwachsene begleiten, die in ihrer Geschichte keine adäquate Unterstützung erfahren haben.
Seminarzeiten
Beginn am 1. Tag um 10:00 Uhr, Ende am letzten Tag um 17:00 Uhr.
Ansprechpartnerin
Marion Bohr
Tel. 0221-57407-23
marion.bohr@uta-akademie.de
Montag - Freitag
11:00 - 16:00 Uhr