Direkt zum Inhalt

Unsere Leidenschaft ist es, Menschen zu begleiten, die sich auf den Weg machen. Wir verstehen uns als Wegbegleiter eines jeden einzelnen auf seiner individuellen Reise. Dabei stellt sich die Frage: Was ist Bildung? Wir gehen ihr auf den Grund. Jeder einzelne Punkt ist wie ein Mosaikstein und hat seine eigene Farbe und Leuchtkraft.

Als Ganzes gesehen bilden sie ein Gemälde, auf das man sowohl mit dem Kopf als auch mit dem Herzen schauen sollte.

Wir haben uns dabei von einer Festrede, die Dr. Peter Bieri, Professor für zeitgenössische Philosophie, im Jahr 2005 an der PH Bern gehalten hat, inspirieren lassen.

Es ist die Bereitschaft, mehr über sich selbst, über andere und die Welt als Ganzes zu erfahren. Dazu gehört einerseits Wissen, aber auch die Bereitschaft, sich auf Erfahrungen einzulassen, die über das bisherige "Wissen" hinausgehen. Dies führt zu neuen Erkenntnissen und einem entsprechenden Handeln.

Aufklärung stellt sich die Frage: Was weiß und verstehe ich wirklich? Sie hinterfragt kritisch bisher Gehörtes und Übernommenes, überprüft Quellen und Belege von Überzeugungen und Urteilen.

Toleranz beschreibt nicht nur das Dulden des Fremden, sondern stellt echten und selbstverständlichen Respekt ­gegenüber der Freiheit des anderen, anders zu denken und zu empfinden dar. Im selben Sinne beschreibt Toleranz aber auch die eigene Freiheit über das vom "Schicksal gegebene" Weltbild hinauszugehen.

Selbsterkenntnis bedeutet, dass ich nicht einfach bestimmte Dinge glaube, wünsche und fühle, sondern nachforsche, worauf sie beruhen. Die Antworten, die ich finde, öffnen einen Raum, in dem ich mich den Fragen stelle, wer ich wirklich bin und was ich wirklich will.

Selbstbestimmung:  In dem Maße, wie ich mich von festen Selbstbildnissen löse, erkenne ich, dass Gedanken, Gefühle und Wünsche in ständigem Fluss sind. Ich lerne zu unterscheiden, was mich von mir selbst entfremdet, was mich näher zu mir führt und was mich erneuert: Altes wird verworfen, die Gegenwart erschafft stets Neues. Dies ist Bildung im wahrsten Sinne des Wortes – ein fließender, lebendiger Prozess. Sie erfordert das Zulassen des "Nicht-Wissens". Die damit verbundene Unsicherheit und Verletzlichkeit willkommen zu heißen bedeutet wirklichen Mut.

Bildung des Herzens: Das Beobachten ständiger Veränderung wirft auf das eigene Sein zurück und führt zu Demut. Es lässt dich selbst und die andere Person so sein, wo er oder sie gerade ist und führt damit zu Einfühlungsvermögen und echtem Respekt: Er oder sie ist ein Spiegel.

Leidenschaft und Lebensqualität: Bildung im vorgenannten Sinne trägt den Wert in sich selbst – gleich der Liebe – und führt zu Ausdehnung und Wachstum. Sie macht wach und hat ein unmittelbares Gespür für das, was ihr dient. Sie stärkt den Mut alleine zu sein und doch verbunden zu bleiben. Sie bedeutet Lebensqualität und ein Glück, das bleibt und mit uns wächst.