NARM™ in Beziehungsdynamiken und Paartherapie
Begleitung bei konflikthaften Veränderungs- und Entwicklungsprozessen

Die Kernfragen in jeder Paartherapie lauten: Sind Menschen in der Lage, ihr gegenüber als eigenständige Persönlichkeit mit einer eigenen Innenwelt wahrzunehmen? Wie gehen Menschen damit um, wenn ihr Gegenüber anders ist, als sie selbst oder als sie es sich wünschen? Können sie ihr eigenes Erleben hinsichtlich der Unterschiede tolerieren?
Seminarbeschreibung
Anders als verhaltenstherapeutische, emotionale oder systemische Methoden richtet NARM das Augenmerk auf die psychodynamischen Konflikt- und Beziehungsdynamiken. Die aus dem „Kernkonflikt“ und der Anpassung an und Internalisierung von Defiziten der Umgebung in Hinblick auf die Entwicklungsbedürfnisse abgeleiteten Strategien, Selbstkonzepte und Beziehungserwartungen werden als die inneren Hindernisse auf dem Weg zur persönlichen Weiterentwicklung verstanden.
Bei bestehenden Konflikten in Beziehungen, weitgehend unabhängig von deren spezifischen Inhalten, dient ein- und ausagierendes Verhalten dazu, die Wahrnehmung eigener Verletzlichkeit und Hilflosigkeit zu vermeiden. Dies ermöglicht, ein bevorzugtes Selbstbild, das durch eine grundlegende Identitätsverzerrung gekennzeichnet ist, zu bewahren.
Zu den (Bewältigungs-)Strategien, die eine dialogische Kommunikation und authentische Begegnung erschweren, gehören u.a.
- Kritik, Schuldzuweisungen, Anklagen
- Verteidigung und Rechtfertigung
- Verachtung und Geringschätzung
- Mauern und Rückzug
Diese Strategien führen zu einem Verlust von Verbindung, Verständnis, Mitgefühl und Selbstwirksamkeit sowohl im Umgang mit anderen als auch mit sich selbst.
Die Fortbildung möchte Teilnehmende dazu befähigen, die zugrunde liegenden Beziehungsdynamiken aus der NARM-Perspektive zu erkennen und zu verstehen. Zudem lernen sie, die in der Arbeit mit Paaren ablaufenden Übertragungs- und Gegenübertragungsprozesse als ein Mittel der Kommunikation zu begreifen und für Entwicklungsprozesse hin zu mehr Individuation und Eigenständigkeit zu fördern. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für eine authentischere Verbindung und tiefere Intimität.
Im bewährten dialogischen Lehr- und Lernformat widmen wir uns der Frage: Welche inneren Hindernisse begegnen mir in mir selbst und in der Beziehung zu Klient*innen während der Arbeit mit Paardynamiken?
Wir werden Supervisionsfragen erörtern, Demositzungen dekonstruieren und gemeinsam die verschiedenen „narmischen“ Interventionsmöglichkeiten üben und vertiefen.
Themenschwerpunkte
(Paar-)Beziehungsräume als Sehnsuchtsorte verknüpfen mit hohen Erwartungen
- Einsamkeit und Alleinsein
- Autonomie und Intimität
Therapeutische Haltung – Herausforderungen und Fallstricke bei der Arbeit mit Paaren
- Offenheit und Unparteilichkeit
- Prozessorientierung im Hier und Jetzt
- Anstrengung, Resonanz und Gegenübertragungsstress
- Triangulationsdynamiken
Das klinische Modell hinsichtlich Paartherapie
- 4 Grundbausteine
- Emotionale Vervollständigung
- Kernkonflikt, Überlebensstile und Identität
- Selbstorganisation und Agency
Containing – das eigene Erleben der Therapeut*innen als zentrales therapeutisches Instrument feiner stimmen
Indikationen und Grenzen von NARM in der Arbeit mit Paar- und Beziehungsdynamiken
- Kapazität für das Einhalten von Absprachen und Grenzen
- Paartherapie und/oder Einzeltherapie bei starkem Aus- oder Einagieren: Was ist möglich/sinnvoll/entwicklungsfördernd?
Zielgruppe & Voraussetzung
Zertifizierte NARM-Therapeuten*innen
Seminarzeiten
Beginn am 1. Tag um 10:00 Uhr, Ende am letzten Tag um 17:00 Uhr.
Ansprechpartnerin
Bhakti Fink
Tel. 0221-57407-39
j.fink@uta-akademie.de
Montag - Freitag
11:00 - 16:00 Uhr