Systemische Weiterbildung Paartherapie
An der Liebe wachsen

Seminarbeschreibung
Der Einstieg zu Modul 2 vom 18. - 21. Januar 2018 ist noch möglich. Das 1. Modul kann im nächsten Training nachgeholt werden.
Warum Paartherapie? Wir leben in einer Zeit, in der unser Bewusstsein eine große Wandlung durchmacht – in einer Zeit des Umbruchs. Die Beziehungen zwischen Männern und Frauen spiegeln diese tief gehende Umbruchphase wider. Die Scheidungsraten sind hoch, Millionen Menschen leben allein oder als Alleinerziehende, unfähig eine Beziehung aufzubauen oder nicht mehr willens, das Drama vergangener Beziehungen zu wiederholen.
Das tiefe Bedürfnis zusammen und in Liebe zu wachsen, ist vorhanden, bleibt oft jedoch eine unerfüllte Sehnsucht. Der „Qualitätsanspruch“, den wir heute an Beziehungen stellen, ist enorm. Genau daran scheitern wir. An positiven Modellen, auf die wir zurückgreifen könnten, fehlt es. Vergleichbare Ansprüche und Umstände gab es in früheren Generationen nicht. Im Paradigmenwechsel lösen sich die traditionellen Bilder von Beziehung auf, eine liebevolle Beziehung aufzubauen und zu leben, gilt es neu zu erlernen.
Wir können uns nur dann weiterentwickeln, wenn auch unsere Beziehungen einen Wandel durchlaufen. Die Veränderung auf der Beziehungsebene ist gleichzeitig auch Ausdruck einer spirituellen Entwicklung, in der bestimmte Selbstbilder zerfallen und eine Loslösung der Ego-Identifizierung geschieht. Paartherapie ist daher immer ein Lernprozess. Was muss ich ändern oder entwickeln, um den Ansprüchen an die Beziehung gerecht zu werden? Und welche unrealistischen Bilder und Vorstellungen von Beziehung und Liebe muss ich loslassen?
Der Paartherapeut schafft einen Rahmen, der es dem Paar ermöglicht, sich für diese Fragestellungen und das (gemeinsame) Lernen zu öffnen. In der Paartherapie spielen grundlegende menschliche Gefühle eine Rolle – Liebe, Verbundenheit, Zugehörigkeit, Leidenschaft, Kränkung, Eifersucht, Betrug, Aggression bis hin zu Hass. Die ganze Bandbreite findet sich im Sitzungsraum des Therapeuten wieder. Dabei Neutralität zu bewahren, ohne sich in Loyalitäten und Koalitionen zu verstricken und doch mit Kompetenz den Prozess zu lenken, ist für Paartherapeuten eine große Herausforderung und steht u. a. im Fokus der Weiterbildung.
Zielgruppe
Diese Weiterbildung richtet sich an (angehende) Therapeuten, die ihre Fähigkeiten um den Bereich der Paartherapie erweitern möchten, sowie an Menschen, die nach neuen Impulsen für ihre Paarbeziehung suchen oder die Aufarbeitung vergangener Paarbeziehungen wünschen.
Menschen, die bereits mit Menschen arbeiten, erlernen in der Weiterbildung Methoden für die therapeutische Arbeit mit Paarproblematiken. Paare und Singles ohne therapeutischen Hintergrund möchte das Training ermutigen und befähigen, sich für neue Wege des Zusammenlebens zu öffnen.
Paare, die nicht an der Weiterbildung teilnehmen, können während des Trainings eine kostenlose Live-Demo-Sitzung in Anspruch nehmen. Bei Interesse empfehlen wir, sich frühzeitig bei der Seminarkoordination anzumelden.
Inhalte und Terminübersicht
Modul 1: Methoden und Verlauf einer Paartherapie
18. - 21. Januar 2018
- Beziehung als spiritueller Wachstumsweg anstatt als romantisches Ideal
- Ebenen der Beziehung: Liebesbeziehung und Partnerschaft
- Systemische Fragetechniken
- das Erstgespräch vom Anlass zum Vertrag (Contracting)
- Verlauf einer Paartherapie: die erste Begegnung zeigt schon die Themen der ganzen Beziehung
- Paare als soziale Systeme
- die therapeutische Triade in der Paartherapie
- Neutralität
Modul 2: Kommunikationsprobleme, Unerledigtes aus der Herkunftsfamilie
19. - 22. April 2018
- Botschaften der Eltern über Partnerschaft, Ehe, Sex, Männer, Frauen
- Skulpturarbeit mit den Eltern des Paares
- Bindungstypen in der Kindheit und im Erwachsenenalter
- Intimität, Verletzlichkeit, Macht, Terror, Hass, Rückzug, Isolation
- Projektion, schizoide Abwehr, Spaltung, Attacken, Aggression
- Unterschied zwischen Kränkung und Verletzung
- konstruktiv streiten
- Zwiegespräche und ihre Regeln
- Bindungstheorie in der Paartherapie
- Entwickeln von sicherer Bindung in Beziehungen durch das „Reparieren“ von Bindungsängsten
Modul 3: Sexualität, Untreue
19. - 22. Juli 2018
- Dreiecksbildungen
- Systemische Sexualtherapie
- leidenschaftliche und verschmelzende Liebe: Symbiose und Auflösen von Grenzen – zusammen wachsen ohne zusammenzuwachsen
- Nähe-Distanz-Probleme
- Umgang mit Lustlosigkeit
- Untreue, Fremdgehen, Außenbeziehungen
- Umgang mit Geheimnissen
- Tantra
Modul 4: Geschlechtsidentität, Macht, Geld, Ausgleichssrituale
- männliche und weibliche Kommunikation
- marktwirtschaftliche Aspekte in Paarsystemen: innere Kontenführung
- Schuld – Ausgleichsrituale
- (Selbst-)Wert-Unterschiede
- Gender, Macht, Geld, Liebe • Geben und Nehmen
- Co-Abhängigkeit – Drogen, Alkohol
- Gewalt in Paarbeziehungen
- Trennung
Beginn jeweils am 1. Tag um 10.00 Uhr
Voraussetzung
Voraussetzung für die Teilnahme ist Interview mit dem Seminarleiter.